- Die eine Seele
Ich sitze hier und warte, ich schaue auf die Uhr
Regen trübt die Sicht, doch auf den Straßen brennt noch Licht
Alles zieht an mir vorbei, auch du wirst weitergehen,
Unbekannte Schönheit, wann werde ich dich wiedersehen?
Wo ist die eine Seele, die mich fesselt und berührt,
Die die Zeit der Dunkelheit mit mir gemeinsam übersteht?
Diese Sehnsucht brennt in mir, wie ein Feuer in der Nacht,
- Konige Europas
Weißt du wirklich, wo du herkommst - weißt du wirklich, wer du bist? Spürst du tief in deinem Herzen ein Gefühl, das nicht erlischt? Deine Herkunft, ist die meine - wir sind beide eine Art. Nun verrat ich dir die Wahrheit, die dir keiner mehr sagt.
Wir waren die Herrscher eines Reichs - Könige Europas. Jeder, der uns sah, fiel vor uns auf die Knie. Das ist die einzige Wahrheit, aus längst vergangenen Tagen. Wie oft wünschte man uns tot, doch tot, das waren wir nie.
Auf manch blutgetränkten Feldern, für die Freiheit mit der Ehr. Kämpften Deutschlands tapfere Väter - gaben sie ihr Leben her. Wir waren ein Volk wie kein Zweites - schworen den Eid, der ewig hält. Wir waren die Herrscher aus Germanien - Gottes Geschenk an diese Welt.
Wir waren die Herrscher eines Reichs - Könige Europas. Jeder, der uns sah, fiel vor uns auf die Knie. Das ist die einzige Wahrheit, aus längst vergangenen Tagen. Wie oft wünschte man uns tot, doch tot, das waren wir nie.
- Stillstad
Der Mensch, er baut Türme – in Wolken hinein.
Er gräbt sich durch Berge – zersprengt jeden Stein.
Und was ihm im Weg ist, das wird asphaltiert,
erschlossen, begradigt und privatisiert.
Er wird immer schneller – muss höher hinaus.
Den Stillstand im Inn'ren, den nimmt er in Kauf.
Er will nur beweisen, dass er jemand ist,
- weine nicht um mich
Hielt deine Hand in den letzten Stunden,
blickte lang in dein Gesicht, ich wusste, was mich einst erwartet, wenn eine Kugel meinen Körper trifft.
Ich versprach dir einst aus meinem Munde, dich bald wieder in den Arm zu nehmen, dich niemals wieder zu verlassen, wenn ich von der Front heimkehre.
Wir feuerten aus allen Rohren, wollten keinen Millimeter weichen, denn die Bestie stand vor den Toren. Sie durfte dich niemals erreichen.
Weine nicht, mein Mädelein. Ich musste gehen, es war Zeit, bin nun im Kreise meiner Ahnen, doch werd' ich immer auf dich warten. Weine nicht um mich, mein Kind, weil ich einst gefallen bin. Dort wo ich bin, zählt nicht die Zeit, bis der Tod uns neu vereint. Weine nicht um mich, auch ich vermisse dich.
Nun lieg' ich hier im Schützengraben und konnte nicht mehr länger warten. Ein Familienvater ging zu Boden, schwer verwundet und nah dem Tode. Ich rannte los, es gab kein Halten. Ich wollte ihm zur Seite eilen, denn er hätte es mir gleich getan. Wir waren Brüder vom selben Schlag. Verzeihe mir, mein Mädelein, war auch mein Handeln für dich nicht leicht. Du sollst wissen, ich liebe dich, doch meine Augen schließen sich.
- Zug Um Zug
Wirtschaftsflüchtling, Asylmissbrauch,
Die Globalisierung hält nichts auf,
Denn egal wohin die Reise geht,
Am Ende nur das Gelde steht.
Im Zentrum ihrer eig'nen Gier,
Verlassen das eigene Revier,
Um dem schnöden Mammon zu frönen, (1)
Um sich in der Ferne einzugewöhnen.