- Ach sprich doch
Ach sprich doch Mensch, was tust du nur
Ich kann dich nicht verstehen
Ich folgte deiner langen Spur
Um nun all das zu sehen
Ach sprich doch Mensch, warum das Leid
Man schenkte dir die Tugend
Sie stand zum Aufbruch stets bereit
- Das leid des einhorn
Als Ich die Phantasie verließ
Und Wirklichkeit den Tag entfachte
Hab' Ich sie alle umgebracht
Die Träume und was man beachte
Das Einhorn, das sich sorgsam legt
An meinen Hals nicht überlebt
- Der Herbst ist da
Der längste Tag schläft schneller ein
Die Vögel zieh'n 'gen Süden
Der Baum verliert sein Blätterkleid
Mir scheint er ist nun müd'
Der Regenbogen ist längst grau
Das Blatt trägt seine Farben
Nun weiß ich es doch ganz genau
- Die Hierarchie der Engel
Die Engel blickten aufgebracht
Gar zornig durch die Wolkenpracht
Sie sahen unser Menschengut
In einem Fluss aus faulem Blut
Wir treiben regungslos im Takt
Der Hass zieht tief, reißt uns ins Tal
Die Leiber mager, splitternackt
- Fjoergyn
Bin nicht nur Baum noch sein Geist
Erschuf das Streben wie die Pest
Gab den Gezeiten selbst die Hand
Und schuf vor Jahren ihr Gewand
Ich bin kein Wort das schnell verklingt
Bin Vogelsang, der stolz erklingt
Wenn Sonnenstrahlen mich berühren
- Ich sah den Himmel weinen
Oh weites Licht der Frühjahrssonne
Ruhst im Grün der letzten Jahr
Wir künden dir aus reiner Wonne
Von des Himmels Engelsschar
Wie sie in Wolken träumend ruh'n
Sich verstecken hinterm Licht
Wie sie's gleich den Knospen tun
- Katharsis
Heute schreiben wir Geschichte
Und die Feder führe Ich
Ein jeder Mensch soll dies Berichten
Die Welt dreht sich heut nur um mich
Ich kehre euch heut meinen Rücken
Keinen Blick seid ihr mehr wert
Und dennoch nehm Ich mit Verzücken
- Monument Ende
Trauer atmet Tränen,
atmet Hoffnung, atmet Wut.
Trauer stürzt die Träume
in die Wogen schäumender Flut.
Monument...
Ende!
- Sade
Wir glaubten nie, wir sein am leben
Und doch der Tod verschonte uns
Kein Gedanke schenkt die Gunst
Benennt dies Welt, die kalten Reben
Die vom Grunde sich erstrecken
Und unser Sein im Schwarz verstecken
Als wären wir niemals geboren
Ein reiner Streich der Phantasie
- Viva la Inquisition
Es lebe der, der Wahres spricht, so auch sein Wort nicht stimmt
Es lebe der, der Grenzen schafft und gleichsam sie auch nimmt
Es lebe der, der Wissen hält und es dem Suchenden verwehrt
Es lebe der, der Dornen pflanzt und uns die Blüte lieben lehrt
Es lebe der, der Sklaven schafft, die sich in Freiheit wähnen,
Die willenlos dem Wort verfallen, und sich des Lebens schämen
- Vom Tod der Traume
Ein goldenes Flies bedeckt den Grund
Es säumt den Weg nach Eden
Der Himmel klar, die Wolken weich
Die Bäume können reden
Ein Ast bricht still und fällt zur Krone
Blätter strahlen rot und grün
Ein Wolf bewacht den mächt'gen Stamm
Die Knospen wollen blühen